Der Verein: Aufgaben und Ziele

Görlitz besitzt eine der bedeutendsten Synagogen in Deutschland. Sie wurde 1909–1911 von den Architekten Lossow und Kühne errichtet. Als einzige Synagoge im Gebiet des heutigen Freistaates Sachsen hat sie die Pogromnacht 1938 überstanden. In dem imposanten Bauwerk fand das Selbstgefühl der Görlitzer jüdischen Gemeinde zu Beginn des 20. Jahrhunderts seinen Ausdruck: ihr Stolz, ihre Modernität, ihre selbstbewusste Hinwendung zur christlichen Mehrheitsgesellschaft in der Stadt.

Synagoge Görlitz

Synagoge, Blick auf das Kuppeldach

Die Synagoge ist seit 1963 Eigentum der Stadt Görlitz. Jahrzehntelang stand sie ungenutzt. Nach einer aufwendigen Bausanierung in den 1990er Jahren und der Durchführung von Sicherungsmaßnahmen in jüngster Zeit können seit Ende 2008 wieder Veranstaltungen stattfinden. Der Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. wurde 2004 gegründet. Der Verein setzt sich für eine Nutzung des Gebäudes ein, die dessen ursprüngliche Bestimmung respektiert. Sein Ziel ist die Errichtung eines „Kulturforums Görlitzer Synagoge“.

Die Synagoge eignet sich gut für Konzerte, Theateraufführungen, Lesungen, Diskussionen, Ausstellungen, Symposien und Konferenzen, sollte aber nicht als bloße Ausweichstätte für beliebige Veranstaltungen verwendet werden, für die zufällig kein anderer Raum verfügbar ist. Der Förderkreis plädiert vielmehr dafür, in der Görlitzer Synagoge ein Kulturforum mit einem unverwechselbaren inhaltlichen Profil einzurichten.

Vier Themenkreise stehen im Mittelpunkt:

  • Das Judentum in Geschichte und Gegenwart
  • Toleranz und Zivilcourage
  • Verfemte Musik, Literatur, Kunst
  • Mitteleuropa – Traditionen und Perspektiven

Das Forum Görlitzer Synagoge soll ein Ort des Lernens, des Experimentierens, der Besinnung, der Diskussion sein. Es muss Raum geben für unerwartete Begegnungen und das Ausprobieren neuer kultureller Formen. Es gibt derzeit Bestrebungen, in Görlitz wieder eine jüdische Gemeinde zu gründen. Der Förderkreis begrüßt und unterstützt diese Initiative. Vielleicht wird eines Tages eine neue Gemeinde in der Lage sein, die Synagoge wieder zu einem jüdischen Gotteshaus zu machen. Solange dies nicht der Fall ist, sollte ein Raum neben der Zentralhalle – die ehemalige Werktagssynagoge – für jüdische Andachten und Gottesdienste zur Verfügung gestellt werden: für Juden, die in Görlitz leben oder die sich vorübergehend in der Stadt aufhalten. Der Förderkreis sucht das Gespräch und die Kooperation mit allen Institutionen und Personen in Görlitz und darüber hinaus, denen die Zukunft der Synagoge am Herzen liegt. Er ist als gemeinnützig anerkannt.

Spenden sind steuerlich absetzbar. Spendenkonto: Sparkasse Oberlausitz/Niederschlesien, IBAN: DE13850501003100005995, BIC: WELADED1GRL.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, dem Verein beizutreten und seine Arbeit aktiv mitzugestalten, bzw. diese mit einer Spende zu unterstützen. Die Beitrittserklärung finden Sie –> hier.